Methodik Fischstäbchen
Unsere Ermittlung des CO2e-Fußabdrucks des ersten Einzelprodukts, iglo Fischstäbchen, basiert auf einer umfassenden Lebenszyklusanalyse (LCA = life cycle assessment), die zuverlässigste Methode auf
Basis qualitativ hochwertiger Daten, so dass diese Ermittlung ISO14067-konform ist.
Der CO2e-Fußabdruck ist „Cradle to Grave“ („von der Wiege bis zur Bahre“). Dies ist ein Begriff, der erklärt, dass alle Emissionen vom Beginn der Beschaffung und Herstellung bis zum Ende der
Lebensdauer des Produkts auf dem Teller einbezogen werden.
Insbesondere wurden die Auswirkungen der einzelnen Schritte der Wertschöpfungskette wie folgt berücksichtigt:
Lebenszyklusphasen |
Einbezogene Prozesse |
Rohstoffproduktion: Fisch: Alaska Seelachs |
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Rohstoffproduktion: Panade |
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Rohstoffproduktion: Verpackung |
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Vorgelagerte Logistik |
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Eigene Verarbeitung |
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Nachgelagerte Distribution |
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Einzelhandel |
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Anwendung beim Verbraucher |
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In diesem Untersuchungsprozess werden Daten gesammelt, die direkt unter der Kontrolle des Unternehmens stehen, und für Prozesse, die einen großen Beitrag zur endgültigen Wirkung des Produkts leisten. Dies beinhaltet Daten aus den eigenen Prozessen, beispielsweise der Verarbeitung im eigenen Werk, Energieeinsatz, Kältemitteleinsatz etc., aber auch von den wichtigsten Lieferanten, beispielsweise des Fischs und der Zutaten für die Panade.
Beim Fischfang wurden die Daten direkt von den Alaska Seelachs-Lieferanten bezogen. Um hier nicht nur die günstigsten Emissionswerte eines einzigen Lieferanten als Berechnungsgrundlage herauszupicken, wurde ein Durchschnittswert auf Basis der Einkaufsvolumen mehrerer Lieferanten (zwei aus den USA und einer aus Russland) für die Berechnung zugrunde gelegt. Sofern keine direkten Daten für entsprechende Prozesse zur Verfügung standen, wurden sekundäre Daten hauptsächlich aus Ecoinvent v3.6, Agrifootprint 4.0 und der Product Environmental Footprint (PEF)-Methode bezogen.
Gemäß ISO 14067 wurde bspw. die Aufnahme von biogenem Kohlenstoff durch Photosynthese in Produkten nicht berechnet, da der gespeicherte Kohlenstoff am Ende der Lebensdauer freigesetzt wird und die Lagerzeit zu kurz ist, um einen signifikanten Einfluss auf die Ergebnisse zu haben.
Welche Methodik wurde verwendet?
Folgenabschätzungsmethode: Die Folgenabschätzungsmethode ordnet die Eingabedaten einer bestimmten CO2e-Auswirkung auf die Berechnung des endgültigen CO2e-Fußabdrucks. Die verwendete Folgenabschätzungsmethode war IPCC 2013 GWP 100a, einschließlich der Kohlenstoffdioxidrückkopplungen des Klimawandels für CO2- und Nicht-CO2-Substanzen. Diese Methode wurde vom Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) entwickelt und enthält die Faktoren zur Charakterisierung des Klimawandels von IPCC mit einem Zeitrahmen von 100 Jahren. Dies ist derzeit die am weitesten verbreitete Methode zur Folgenabschätzung zur Berechnung des globalen Erwärmungspotenzials.
Zuweisungsverfahren waren erforderlich, um einen Teil der Auswirkungen von Prozessen in der Lieferkette den Fischstäbchen zuzuordnen (d. h. wie viel des Kraftstoffverbrauchs für die Fischerei direkt den Fischstäbchen zugeordnet werden sollte). Die wirtschaftliche Allokation wurde hauptsächlich verwendet, was bedeutet, dass die Auswirkungen auf der Grundlage des wirtschaftlichen Werts der Produkte verteilt wurden. In Fällen, in denen dies nicht möglich oder nicht anwendbar war, wurden andere Ansätze verwendet, beispielsweise die Zuordnung nach Masse der Produkte.
Die Untersuchung wurde gemäß ISO 14067 (Treibhausgase - CO2e-Fußabdruck von Produkten - Anforderungen und Richtlinien für Quantifizierung und Kommunikation) einer Peer-Review unterzogen, um ihre Qualität zu untermauern und transparent an die Konsumenten zu vermitteln. Als ISO-konforme Untersuchung hat ein externer Gutachter (Peer Reviewer) die Ergebnisse validiert.
Vergleichbarkeit zum Wettbewerb
Bei vielen CO2e-Ergebnissen von Produkten im Wettbewerbsumfeld wird die Berechnungsmethode nicht bekannt gegeben. Da sich beispielsweise die genauen Spezifikationen (siehe oben „Fischfang“) unterscheiden können, sind die finalen Ergebnisse leider oft nicht vergleichbar bzw. nicht vollständig nachvollziehbar.
Beispiel für Unterschiede und Ähnlichkeiten
Lebenszyklusanalyse (LCA)
Themen |
Untersuchungsmethodik bei einem Wettbewerbsprodukt |
Untersuchungsmethodik bei iglo |
Untersuchtes Produkt |
15 Alaska-Seelachs Fischstäbchen |
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Geltungsbereich |
In beiden Studien wurde die Auswirkungen “von der Wiege bis zur Bahre” bewertet, und es wurden ähnliche Systemgrenzen verwendet. |
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Funktionale Messgröße |
Beide Studien bewerten die Auswirkungen auf ein bestimmtes Gewicht des verkauften Produkts. (Wettbewerb: je 100 Gramm verkauftes Produkt; iglo: auf Basis für 1 kg verkauftes Produkt). Dies ist lediglich ein Skalierungsunterschied und hat keinen Einfluss auf die Ergebnisse. |
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Lebensende |
In den Studien werden unterschiedliche Allokationsansätze für das Lebensende verwendet, aber der Einfluss dieser Phase kann als gering angesehen werden, so dass dies kein ein wichtiger Faktor für die Ergebnisse ist. |
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Begutachtungsmethodik |
Peer Review wird erwähnt, aber es werden keine konkreten Belege vorgelegt. Die Kommunikation von nur CO2-Emissionen entspricht keinem Standard. |
Peer Review nach ISO 14067. |
Zuverlässigkeit der Daten (Reliability of data) |
Keine Erkenntnisse verfügbar |
Vollständige Angaben, einschließlich einer quantitativen Unsicherheitsbewertung. |
Fischerei-Basis |
Alle Auswirkungen auf die Fischerei werden nur auf den tatsächlich genutzten Fischanteil zugewiesen, |
Die Auswirkungen auf die Fischerei werden differenziert über alle Fischbestandteile ausgewertet, d. h. auf der Grundlage ihres wirtschaftlichen Werts auf die verschiedenen Nebenprodukte aufgeteilt. |
Fischereidaten |
Verwendet nur Daten aus der US-Fischerei, die im Allgemeinen effizienter sind als andere Alaska-Seelachs-Fischereien, d. h. verwendet nur Daten von „3 modernen Schiffen“, die die Situation der gesamte Fischereiflotte nicht akurat wiedergeben. |
Verwendet Daten aus der US-amerikanischen und der russischen Fischerei. Verwendet möglichst Daten aus der gesamten Flotte und Durchschnittsdaten für alle anderen Schiffe, um eine realistische Einschätzung der Realität zu erhalten. |
Transport der Einkäufe durch die Konsumenten |
Es wird angenommen, dass 100% der Einkäufe mit dem eigenen Kraftfahrzeug getätigt werden. |
Es wird angenommen, dass 65% der Einkäufe mit dem Auto, 5% per Lieferung und 30% zu Fuß oder mit dem Fahrrad getätigt werden, wie in der PEF-Methode vorgeschrieben wird. |
Zubereitung bei den Konsumenten |
Es wird angenommen, dass eine 100% ige Ofenzubereitung erfolgt. Daraus resultiert ein höherer CO2-Fußabdruck als bei einer Zubereitung in der Pfanne. |
Entsprechend der Zubereitungshinweise auf der Verpackung wird von einer Zubereitung von 50% im Ofen und 50% in der Pfanne ausgegangen. |