Klein, rund, grün und voller wertvoller Nährstoffe: der Rosenkohl. Die Röschen des Wintergemüses stecken voller Inhaltsstoffe, die der Körper braucht. Manch einem ist der Geschmack des Rosenkohls zu kräftig – doch gibt es zahlreiche unterschiedliche Rezepte für Rosenkohl, sodass für jeden ein passendes dabei ist.
Brüsseler Kohl: Der Ursprung des Rosenkohls
Die Bezeichnung „Brüsseler Kohl“, unter der Rosenkohl auch bekannt ist, verrät es: Die Belgier haben ihn entdeckt. Zumindest wurde Rosenkohl in Belgien das erste Mal schriftlich erwähnt. Allerdings erst im 18. Jahrhundert, was darauf hinweist, dass Rosenkohl im Vergleich zu vielen anderen Gemüsearten erst seit verhältnismäßig kurzer Zeit als Nutzpflanze dient.
An seinen etwa 70 bis 100 Zentimeter hohen Stängeln wachsen die kleinen Röschen mit dem nussigen Aroma. Den ganzen Winter können sie auf dem Beet stehen, denn Frost macht ihnen nichts aus. Im Gegenteil: Der Geschmack des Rosenkohls wird mit der Zeit immer milder. Denn Rosenkohl wandelt über die Monate Stärke in Traubenzucker um. Insgesamt dauert die Rosenkohl-Saison von Oktober bis März, manche Sorten reifen früher, andere später.
Was steckt in Rosenkohl?
Ob früh- oder spätreifende Sorte, frisch geerntet aus eigenem Anbau oder tiefgekühlter Rosenkohl: Die Nährwerte des Brüsseler Kohls sind beachtlich, und die Röschen sollten im Sinne einer ausgewogenen Ernährung ruhig häufiger auf dem Teller landen.
Ballaststoffe: Etwa 4,3 Gramm pro 100 Gramm rohem Rosenkohl Mit nur ca. 4,3 Gramm pro 100 Gramm rohem Rosenkohl sind die kleinen Röschen keineswegs Spitzenreiter im Bereich der Ballaststoffe. Aber sie tragen zumindest etwas dazu bei, den Anteil der Ballaststoffe im Essen zu erhöhen. Andere Nahrungsmittel wie beispielsweise Hülsenfrüchte liefern deutlich mehr Ballaststoffe. Diese können bei ausreichendem und regelmäßigem Verzehr Verdauungsstörungen vorbeugen. Die Nahrungsfasern helfen dem Darm dabei, die Nahrung vorwärts zu transportieren und aufzulockern.
Proteine: Etwa 4,5 Gramm pro 100 Gramm rohem Rosenkohl Proteine sind ebenfalls ein wichtiger Baustein der Ernährung. Sie tragen dazu bei, die Muskelmasse aufrechtzuerhalten. Gerade Kinder benötigen für eine normale Entwicklung und ihr Wachstum Proteine. Auch im Alter sollte jeder auf eine ausreichende Proteinzufuhr achten, denn Eiweiß ist wichtig für die Knochen.
Kohlenhydrate: Etwa 3,3 Gramm pro 100 Gramm rohem Rosenkohl
Kohlenhydrate werden oft verteufelt – völlig zu unrecht. Es kommt nur auf die Art der Kohlenhydrate an. Grundsätzlich liefern Kohlenhydrate Energie für zahlreiche Prozesse im Körper. Roher Rosenkohl enthält 3,5 Gramm Kohlenhydrate pro 100 Gramm. Davon sind ungefähr 2,9 Gramm Zucker, was vergleichsweise wenig ist. Wem es schmeckt, der kann bei Rosenkohl also ruhig ordentlich zugreifen und sich daran satt essen.
Fett: Auch das Wort „Fett“ löst bei vielen direkt Alarmglocken aus – ebenfalls häufig unbegründet. Natürlich sollte sich niemand ausschließlich von Fett ernähren – und es gilt stets, zwischen ungesättigten und gesättigten Fettsäuren zu unterscheiden. Ganz ohne Fette kommt der Körper jedoch nicht aus. Aber bei Rosenkohl kann jeder, der auf eine schlanke Linie achten möchte, beruhigt sein: Die Röschen sind nahezu fettfrei.
Vitamine: Was den Vitamingehalt betrifft, kann Rosenkohl glänzen: Denn die Röschen sind überaus reich an Vitamin C. Ganze 112 Milligramm stecken in 100 Gramm rohem Rosenkohl. Das ist mehr als doppelt so viel wie in Zitronen. Das wohl bekannteste Vitamin ist in vielerlei Hinsicht wertvoll für den Körper. Vitamin C trägt zur normalen Stoffwechselleistung ebenso bei wie zur normalen Funktion des Nerven- und Immunsystems. Vitamin C kann zudem Ermüdungs- und Erschöpfungserscheinungen vorbeugen.
Mineralstoffe: Neben Vitaminen benötigt der Körper auch viele verschiedene Mineralstoffe und Spurenelemente. Eine abwechslungsreiche Ernährung ist wichtig, um die ganze Bandbreite an Inhaltsstoffen abzudecken. Rosenkohl liefert unter anderem Eisen und Kalium. Kalium regelt u.a. zusammen mit dem Natrium den Wasserhaushalt. Eisen ist unter anderem für den Sauerstofftransport im Blut notwendig. Eisen wird besonders gut mit Vitamin C aufgenommen, optimal also, denn der Rosenkohl hat beides zu bieten.
Tipps zur Zubereitung der kleinen Röschen
Rosenkohl kann ganz unterschiedlich zubereitet werden. Den ersten Schritt bildet jedoch stets das Putzen. Die Röschen müssen also gewaschen werden und bei Bedarf werden die äußeren Blätter entfernt. Zudem sorgen kreuzförmige Einschnitte im Stiel dafür, dass die Röschen gleichmäßiger garen.
Im Topf benötigt man nur wenig Wasser: Bei geschlossenem Deckel gart der Rosenkohl dann, bis er noch bissfest ist. Wird er zu weich, kann er zerfallen. Anschließend schwenkt man die Röschen am besten in ein bisschen Butter: Das unterstreicht das Aroma. Auch eine Prise Muskatnuss harmoniert gut mit dem Geschmack von Rosenkohl. Wer nach dem Verzehr von Kohl zu Blähungen neigt, sollte noch ein wenig Kümmel hinzugeben. Wobei Rosenkohl für die meisten Menschen ohnehin besser bekömmlich ist als andere Kohlsorten.