Ingwer: Scharfe Knolle mit zitronigem Aroma

In vielen Kulturen gilt Ingwer als wahre Wunderknolle unter den Gewürzen und Kräutern. Besonders die asiatische Küche beweist, dass sich Ingwer vielfältig kombinieren lässt – und sowohl zu Süßspeisen als auch zu herzhaften Gerichten passt. Sein zitroniger und gleichzeitig scharfer Geschmack verfeinert längst auch hierzulande Speisen, Gebäck oder auch Heißgetränke.

Doch Ingwer ist nicht nur ein beliebtes Mittel zum Würzen. Vielerorts sagt man der Knolle auch gesundheitsfördernde Wirkung nach. Anregend, stärkend, wärmend soll sie sein – doch was kann Ingwer wirklich und wie nutzt man ihn in der Küche am besten?


Wie sieht die Ingwer-Pflanze aus?

Ingwer – auch unter der botanischen Bezeichnung Zingiber officinale bekannt – ist eine Gewürzpflanze, die eine Höhe von etwa 1,5 bis 2 Metern erreicht und wie Kurkuma oder Kardamom zu den Ingwergewächsen gehört. Mit ihren langen grünen Blättern, die alle von einem Hauptstamm abgehen, wirkt die Ingwer-Pflanze wie eine Mischung aus Schilf und Bambus. Die Pflanze bildet gelbe bis rötliche Blüten aus.

In der Küche verwendet man jedoch ausschließlich die unterirdischen Wurzeln der Pflanze – das sogenannte Rhizom. Ingwer-Wurzeln beziehungsweise Ingwer-Knollen sind sehr kräftig und stark verzweigt. Ihr Fruchtfleisch ist weiß bis gelb gefärbt und von einer hellbraunen Schale umhüllt. Am besten gedeiht die Ingwer-Pflanze in Gebieten mit einem tropischen Klima.

Ingwer selbst anbauen und ernten - geht das?

Anders als Karotten oder Lauch lässt sich die Ingwer-Pflanze in Europa nicht so gut im Freien anbauen, da sie ein wärmeres Klima bevorzugt. Die Anzucht im heimischen Blumenkasten oder im Gewächshaus ist jedoch problemlos möglich. Dafür benötigt man Folgendes: ein Stück einer Ingwer-Wurzel, einen großen Blumentopf oder -kasten und Erde, die besonders nährstoffreich ist.

So klappt die Anzucht:

  • Ein kleines Stück Ingwer von einer Knolle abschneiden – optimal sind etwa fünf Zentimeter
  • Ingwer für einige Stunden in lauwarmes Wasser legen – am besten über Nacht
  • Einen großen Blumentopf oder Blumenkasten etwas über die Hälfte mit Erde füllen
  • Ingwer in die Erde setzen – mit der Schnittfläche nach unten
  • Den restlichen Blumenkasten oder -topf so weit auffüllen, dass der Ingwer mit einer Schicht aus zwei Zentimetern Erde bedeckt ist
  • Den Steckling gießen und an einen hellen Ort stellen

Wichtig beim Ingwer-Anbau zu Hause ist, den Ingwer-Steckling stets feucht, aber nicht nass zu halten. Außerdem muss er ausreichend Licht bekommen. Dann sprießt mit etwas Glück nach einiger Zeit ein kleines grünes Pflänzchen. Bei einer durchschnittlichen Temperatur von 20 Grad Celsius ist der Ingwer nach etwa acht bis zehn Monaten erntereif – daran zu erkennen, dass sich das Laub gelb färbt. Um die Luftfeuchtigkeit für die Pflanze etwas zu erhöhen, ist es ratsam, den Topf oder Blumenkasten mit einer transparenten Folie abzudecken.

Sobald der Ingwer bereit zur Ernte ist, nimmt man die gesamte Knolle aus der Erde, schneidet sich ein Stück davon ab und setzt die restliche Knolle wieder in die Erde ein. Im Blumenkasten kann der Ingwer bei etwa 10 bis 15 Grad Celsius problemlos überwintern.

Ingwer richtig zubereiten

Wer frischen Ingwer im Supermarkt kaufen möchte, der sollte auf eine feste und glatte Schale achten. Weicher Ingwer, dessen Schale bereits runzelig wirkt, ist nicht mehr frisch. Vor der weiteren  Verarbeitung sollte man den Ingwer zunächst gründlich abwaschen und bei Bedarf schälen. Wer mag, kann die Schale aber auch mitessen.

Damit das Aroma des Ingwers möglichst intensiv bleibt, sollte man die Knolle immer erst während der Zubereitung des Gerichts schneiden. Dabei sind dem Koch keine Grenzen gesetzt: Ob feine Scheiben, gerieben oder gehackt – Ingwer verleiht dem Gericht eine zitronige Schärfe. Soll der Ingwer beispielsweise einer Suppe nur ein leichtes Aroma geben, aber nicht mitgegessen werden, eignen sich dafür große Ingwer-Stücke hervorragend. Sie lassen sich nach dem Garen einfach wieder aus der Suppe fischen.

Auf Tiefkühl-Ingwer setzen: Alltag erleichtern, Foodwaste reduzieren

Wer sich den Aufwand sparen möchte, den Ingwer bei jeder Mahlzeit erneut zuzubereiten, kann alternativ auch tiefgekühlten Ingwer nutzen. Er ist bereits gründlich gewaschen und klein geschnitten. Dank seiner praktischen, wiederverschließbaren Verpackung lässt sich der Ingwer einfach und nach individuellem Bedarf portionieren und danach wieder in das Tiefkühlfach zurückstellen. Dort ist er stets griffbereit, bis er das nächste Mal einem Gericht seine aromatische Würze verleihen soll. Der positive Nebeneffekt: Der Ingwer hält sich mitsamt wertvoller Inhaltsstoffe tiefgekühlt deutlich länger und die nicht aufgebrauchten Reste landen nicht in der Mülltonne.



Köstliche Rezepte mit Ingwer

Ob im Sommer oder Winter – für Freunde der Ingwer-Knolle gibt es zu jeder Jahreszeit die passenden Rezepte. An warmen Sommertagen kann Ingwer beispielsweise einem selbstgemachten Eistee eine angenehm frische Schärfe verleihen. Wer Heißgetränke bevorzugt, kann einige Scheiben der Knolle seinem Lieblingstee beimischen oder einen heißen Aufguss aus purem Ingwer machen. Als Snack dazu eignen sich hervorragend knusprige Ingwer-Kekse.

Darüber hinaus verfeinert Ingwer auch eine Vielzahl an warmen Speisen. Der Klassiker unter den Ingwer-Rezepten ist ein Eintopf oder eine Suppe wie die Möhren-Ingwer-Suppe, in der pürierte Kartoffeln oder Kürbis ganz wunderbar schmecken.Für ein gemütliches Abendessen stehen einem unter anderem Wildlachs mit asiatischer Honig-Ingwermarinade auf grüner Spargelpfanne oder ein Veggie-Burger mit Ingwer-Guacamole zur Wahl.

Ingwer als Heilmittel?

Ingwer überzeugt zum einen durch seinen einzigartigen, zitronig-scharfen Geschmack, der vor allem durch die zwei Scharfstoffe Gingerol und Shoagol entsteht. Der Tiefkühl-Ingwer von iglo hat zudem pro 100 Gramm gerade einmal 29 Kilokalorien. Mit weniger als 0,5 Gramm Fett pro 100 Gramm ist er fast fettfrei und zeichnet sich durch einen äußerst geringen Zuckeranteil (0,7 Gramm) aus.

Aufgrund seiner vielfältigen Inhaltsstoffe wird Ingwer nachgesagt, dass er besonders gesund sei – etwa, weil er den Stoffwechsel ankurbeln, für eine bessere Durchblutung der Schleimhäute sorgen und die körpereigene Immunabwehr stärken kann. Vor allem im Winter oder bei einer Erkältung ist Ingwer deshalb eine beliebte Zugabe zum Tee.