Koriander

Manche Hobbyköche kochen regelmäßig mit Koriander, für andere ist er noch ein echter Exot unter den Küchenkräutern. Vor allem wer die thailändische, vietnamesische oder eine andere südostasiatische Küche liebt, dürfte das tiefgrüne Würzkraut kennen.

Doch nicht jedem mundet Koriander: Er hat einen ganz besonderen Geschmack, den man – so scheint es – entweder absolut liebt oder gar nicht mag. Wer Koriander noch nicht kennt, sollte ihm aber unbedingt eine Chance geben.

Koriander: Eine kleine Warenkunde

Sein eigentliches Zuhause ist der östliche Mittelmeerraum, doch von dort aus ist er längst in alle Welt gelangt. Koriander ist nicht nur Bestandteil vieler asiatischer Gerichte, er wird auch oft in der lateinamerikanischen Küche verwendet. Man verwechselt ihn leicht mit glatter Petersilie, denn beide Pflanzen haben ein tiefgrünes, dreilappiges Blatt. Die Ähnlichkeit ist sogar so groß, dass Koriander auch den Beinamen indische oder chinesische Petersilie trägt. Gelegentlich wird aber auch hierzulande sein spanischer Name „Chilantro“ verwendet. Wer mexikanisches Essen liebt, kennt ihn vielleicht eher unter dieser Bezeichnung.

Neben ihrer äußeren Ähnlichkeit verbindet Petersilie und Koriander, dass sie wie Dill und Liebstöckel zu den Doldenblütlern gehören. Wächst er unter besten Bedingungen, kann Koriander bis zu 70 Zentimeter hoch werden. Er blüht rötlich, rosa oder weiß, und seine kleinen Früchte (die oft fälschlich als Samen bezeichnet werden) sind rundlich-oval und rotbraun, wenn sie reif sind. Essbar sind beim Koriander alle Pflanzenteile: Sowohl die Wurzeln, der Stiel, die Blätter als auch die Früchte können Gerichten Aroma verleihen. Bisher verwendet man in der westlichen Küche vor allem die grünen Blätter und Stiele sowie die getrockneten Früchte. Gemahlen sind letztere oft Bestanteil von Gewürzmischungen für Currys oder Weihnachtsgebäck. Wer schon mal eine thailändische Currypaste probiert hat, könnte aber auch schon in den Genuss der Korianderwurzel gekommen sein. In der Landesküche des südasiatischen Staates wird sie für solche Gewürzpasten verwendet.

Das Besondere am Koriander: Sein einzigartiger Geschmack

Wer den Geschmack von Blätter und Stiel des Korianders mag, der kann von ihm meist nicht genug bekommen. Viele beschreiben seinen Geschmack als frisch mit Aromen, die an Zitrusfrüchte wie Zitrone und Mandarine erinnern. Vielleicht passt Koriander deshalb hervorragend zu Limettensaft. Allerdings lässt sich Koriander nicht mit dem ebenfalls frischen Zitronengras vergleichen. Denn er bietet neben den frischen auch herbe Geschmacksnoten, die an Salbei erinnern. Bei solch intensiven Aromen überrascht es nicht, dass Koriander nicht jedem schmeckt. Deshalb sollte man, bevor man einem Gericht Korianderblätter oder -Stiele beigeben will, alle Mitessenden fragen, ob sie ihn mögen.

 

Sehr interessant ist, dass sich die Früchte des Korianders geschmacklich deutlich von den Blättern unterscheiden. Sogar so sehr, dass es nicht selten vorkommt, dass jemandem, der die grünen Blätter ablehnt, die gemahlenen Früchte in seinem Essen sehr gut schmecken. Reife getrocknete Früchte erinnern im Geschmack leicht an Orangen und zeichnen sich außerdem durch ein angenehmes Nussaroma aus. Besonders intensiv ist der Geschmack der getrockneten Früchte, wenn sie vorsichtig geröstet wurden. Die Wurzel schmeckt übrigens wie die Blätter und Stiele – nur intensiver.

Koriander anbauen und ernten

Koriander gedeiht am besten auf feuchten, humosen Böden – und er darf sowohl im Halbschatten als auch in praller Sonne stehen. Auch die Aufzucht mit anderen Pflanzen ist kaum ein Problem: Koriander wächst beispielsweise prächtig neben Kohl. Sein intensives Aroma hält Schädlinge fern und lockt Bienen an. Bei der Genügsamkeit von Koriander ist es kein Wunder, dass er auch abseits seiner Herkunftsregion sehr gut auf deutschen Fensterbänken, Balkonen und in Freiland-Beeten wächst.

Wie gut der Anbau von Koriander auch im hohen Norden fern seiner Heimat am Mittelmeer gelingt, zeigt sich beispielsweise in Reken im Münsterland. Dort liegt das iglo-Anbaugebiet für Gemüse und Kräuter wie Schnittlauch und Dill die erntefrisch weiterverarbeitet und tiefgefroren werden.

Vorteile Tiefkühl-Koriander

Anders als andere Kräuter kann man die Blätter des Korianders nicht getrocknet verwenden, weil sie beim Verwelken ihr Aroma verlieren. Wenn Koriander nach der Ernte eingefroren wird, passiert das hingegen nicht. Das ist allerdings nur einer der vielen Vorteile von Tiefkühl-Koriander. Ein weiterer ist, dass er bereits küchenfertig aus der Packung kommt – zeitaufwendiges Waschen und Hacken entfällt. Außerdem kann man der Packung Tiefkühl-Koriander immer genau so viel entnehmen, wie man für ein Gericht braucht. Der Rest wandert zurück in den Tiefkühler, bis man mit ihm ein anderes Gericht verfeinern möchte. So entstehen keine Lebensmittelabfälle, wie es oft der Fall ist, wenn man ein halbes Kräutersträußchen im Gemüsefach vergisst.

Rezepte mit Koriander

Mit Koriander lassen sich viele Gerichte zubereiten. Er passt beispielsweise gut zu vielen Suppen, Dips und Salaten. Unverzichtbar ist er für eine Poké Bowl, wo er die Aromen von Mango, Reis und Tunfisch abrundet. Einem Kichererbsen-Linsen Curry verleiht er eine frische Note, die einen schönen Kontrast zur Schärfe des Gerichts bildet.

Extra-Tipp: Ein gutes Einsteigergericht für Koriander-Neulinge ist Guacamole aus Avocado, Tomaten, Zwiebeln und Koriander: Einfach eine reife Avocado zerdrücken, je eine feingewürfelte Tomate und Zwiebel sowie einen Esslöffel Koriander daruntermischen. Mit Salz, Pfeffer und Limettensaft abschmecken und am besten mit Tortilla-Chips als kleinen Snack genießen. Wem diese Mischung schmeckt, der wird wahrscheinlich auch alle anderen Gerichte mit Koriander lieben.